Podologie ErnstThemenübersicht:
» Podologie – ein jahrhundertealtes Handwerk
» Hätten Sie das gedacht?
» Begriff Podologie = die Lehre des Fußes
» Wann suche ich einen Podologen auf?
» Warum Füße wichtig sind?
» Diabetiker-Tipps
» Zeichen / Vorboten für Schädigung – Bitte unbedingt Arzt aufsuchen!
» Begriff Diabetisches Fußsyndrom (DFS)
» Ursächliche Faktoren


Podologie – ein jahrhundertealtes Handwerk

Schon Hippokrates hat sich 400 v.Chr. mit dem Fußübel der Hornhaut beschäftigt, freilich nicht mit denselben Techniken, die wir heute anwenden. Der Berufszweig des Baders, aus dem sich später der Fußpfleger entwickelte, entstand im 12. Jahrhundert nach Christus.
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Hätten Sie das gedacht?
Ein gesunder Mensch legt in seinem Leben etwa 160000km zurück. Dies entspricht einer viermaligen Erdumrundung. Da ist es doch kein Wunder, dass unsere Füße eigentlich einer professionellen Pflege bedürfen!!!!! Leider schenkt man dieser Tatsache erst Beachtung, wenn Probleme auftreten.

Betrachtet man den Fuß genauer, stellt man fest, dass der Fuß ein technisches Meisterwerk ist. Kaum zu glauben, er besteht aus 26 Knochen, 22 Gelenken, 107 Bändern und 19 Muskeln. Nur wenn alle diese Einzelteile richtig arbeiten, ist der Mensch zu Fuß gut unterwegs.
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Begriff Podologie = die Lehre des Fußes
Podo stammt aus dem griechischen pous, podos = der Fuß und logie = logos = Lehre/Kunde, bezeichnet in der Regel die Wissenschaft zu dem Gebiet, Podologie = die Lehre des Fußes.

Podologie beschreibt die nichtärztliche Heilkunde am Fuß. Gesetzlichen Regelungen, welche die Ausbildung zur "Medizinischen Fußpflegerin" bzw. zum "Medizinischen Fußpfleger" und das Berufsbild definieren, sind in der der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung (PodAPrV) sowie im Podologengesetz (PodG) geregelt. Die Berufsbezeichnung "Podologe/Podologin" ist zudem seit 2002 und die Berufsbezeichnung "Medizinische Fußpflegerin/Medizinischer Fußpfleger" seit 2003 gesetzlich geschützt. Nur die Personen, die Besitz einer staatlichen Erlaubnisurkunde zur Führung der Berufsbezeichnung sind, dürfen sich so betiteln.

Podologen arbeiten in der Regel als selbstständig in eigenen Praxen mit oder ohne Kassenzulassung, als freie Mitarbeiter oder als Angestellte in Krankenhäusern oder speziellen Fußambulanzen mit anderen Berufsgruppen(wie Ärzten, Orthopädie-Schuhmachern oder Physiotherapeuten, Ergotherapeuten etc.) eng zusammen. Das Aufgabenfeld und die Maßnahmen und Methoden, die ein Podologe anwenden kann, sind differenziert und ergeben sich aus den Gebieten der Inneren Medizin (Diabetologie), der Dermatologie sowie der Orthopädie. Das Tätigkeitsfeld umfasst u.a. präventive und kurative therapeutische Maßnahmen rund um den Fuß. Der Podologe führt beispielsweise selbstständig fußpflegerische Behandlungsmaßnahmen durch und erkennt eigenständig pathologische Veränderungen am Fuß, die eine ärztliche Behandlung erfordern. Darüber hinaus verantwortet der Podologe eine Reihe von speziellen Behandlungspraktiken, die über die rein vorbeugenden und pflegerischen Maßnahmen hinaus gehen

• Mitwirkung an der Gesundheitsvorsorge
• Hygienisches Arbeiten mit sterilen Instrumenten, Einmalhandschuhen, Mundschutz, Hautantiseptikum und Flächendesinfektion
• Nagelbehandlung
• Entfernen von Hühneraugen ( Clavi )
• Warzenbehandlung
• Entfernung von Hornhaut
• Spezielle Anfertigung von Korrektur- und Hilfsmitteln, Reib- und Druckentlastung bei Fußdeformitäten (Orthosen)
• Nagelkorrektur bei eingewachsenen Nägeln / Rollnägeln ( Orthonyxiespangen )
• Das Erkennen von krankhaften Veränderungen am Fuß, Krankheitszeichen frühzeitig zu deuten
• Kooperative Zusammenarbeit zwischen Arzt, Diabetologe, Dermatologe, Orthopäde,und Neurologe, sowie anderen Therapeuten zu gewährleisten.
• Medizinisch indizierte Behandlungen am Fuß
• Beratung und Aufklärung des Kunden über häusliche Hygiene und das richtige Verhalten bei Fußbeschwerden.
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Wann suche ich einen Podologen auf?
Eine professionelle Unterstützung ist sinnvoll, wenn Sie schlecht sehen und mit Ihren Händen nur schlecht Ihre Füße erreichen. Zudem bietet sich die Hilfe von einem Podologen an, wenn Sie niemand bei der Pflege und Kontrolle Ihrer Füße unterstützen kann. Bei großem Verletzungsrisiko einer Eigenbehandlung z.B. bei eingewachsenen Zehennägel, Hühneraugen oder Warzen sowie bei bereits schlecht heilenden Wunden am Fuß sollten Sie zudem einen Podologen aufsuchen.
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Warum Füße wichtig sind?
Sie finden nicht die Beachtung die sie verdienen, dabei tragen sie uns ein Leben lang.

Damit es Ihnen gut geht, sollten Sie auch gut gehen können.

Füße spielen bei der Körperpflege eine völlig untergeordnete Rolle. Oft werden Sie falsch behandelt, beispielsweise beim Nagelschnitt wird oftmals zu kurz geschnitten und es entsteht eine Infektion des Nagelbettes. Bei mehrmaliger Wiederholung des falschen Nagelschnittes kann es zu Veränderungen im Nagelwachstum führen. Ein Beispiel wäre der eingewachsene Nagel.

Bei vielen Diabetikern und anderen chronisch kranken Patienten kann es oft zu schweren Fußschäden kommen. Hier ist eine fachkundige, regelmäßige Fußpflege unbedingt erforderlich.

Gut zu Fuß, das bedeutet Mobilität, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden. Mobil sein ist ein lebenswichtiges und oft unterschätztes Grundbedürfnis. Wer nicht mobil sein kann, ist oft vom Leben ausgeschlossen und hat ein Stück Lebensqualität verloren.

Eine medizinische Fußpflege ist zu anspruchsvoll, als dass Sie sich in die Hände einer nicht kompetenten Fachkraft begeben. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie die Pflege Ihrer Füße einem Podologen anvertrauen. Diese Bezeichnung bietet Ihnen Gewähr dafür, dass Sie sich für Ihre Fußprobleme in guten und qualifizierten Händen befinden.

Diabetiker und andere chronisch kranke Menschen sind besonders stark gefährdet. Die Nichtbeachtung kann zu schwersten Fußschäden führen. Im schlimmsten Fall zur Amputation.
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Diabetiker-Tipps
Empfehlung:
Broschüre "Goldene Regeln zur Fußgesundheit" von Frau Dr.Zemlin (Internistin/Diabetologin)

Tipps und Hinweise für die Fußpflege – So beugen Sie Fußschäden vor!

Für Diabetiker(innen) ist die Fußpflege vor allem deshalb so wichtig, weil hohe Blutzuckerwerte, Schwankungen und auch zu niedrige Blutzuckerwerte Veränderungen an den Gefäßen und Nerven mit sich bringen können. Folgen davon sind eine fortschreitende Gefäßverkalkung oder auch Stoffwechselstörungen in den Nerven. Zusätzlich steigt die Anfälligkeit für Infektionen. Da Störungen jedoch zu Beginn oft schmerzlos verlaufen, kann sich schnell ein diabetisches Fußsyndrom (DFS) entwickeln. Eine regelmäßige Fußkontrolle ist aus diesem Grund sehr wichtig.

Tipps:
• Möglichst täglich Füße auf Veränderungen kontrollieren (Auch Fußunterseite mit Spiegel aufmerksam untersuchen)
• Sinnvoll ist es, einmal im Monat zu einem Fußpfleger oder besser Podologen, zu gehen
• Lassen Sie die Füße jährlich von einem erfahrenen Arzt kontrollieren – SEHR WICHTIG!
• Vermeiden Sie es, barfuß zu gehen. Tragen Sie helle Strümpfe oder Socken möglichst faltenfrei ohne Bündchen, die einschneiden
• Nutzen Sie bei kalten Füßen keine Heizkissen oder Wärmflaschen
• Tragen Sie weiche, gut passende Schuhe und kontrollieren Sie vor dem Anziehen, ob Fremdkörper wie Steinchen im Schuh sind (Verletzungsgefahr!)
• Zum Schuhe kaufen am besten am Nachmittag gehen, wenn die Füße etwas dicker (angeschwollen sind) sind. Keine Schuhe mit Gummizug kaufen
• Laufen Sie Ihre neuen Schuhe nur 1 bis 2 Stunden am Tag ein
• Vermeiden Sie nasse Füße durch Regen oder Schnee
• Fußbäder maximal 5 Minuten bei max. 28-36°C
• Die Zehenzwischenräume nach dem Baden oder Duschen mit einem weichen Handtuch bzw. Wattestäbchen abtrocknen– nicht stark rubbeln (Verletzungsgefahr)
• Fußnägel am besten nur von einem Podologen schneiden lassen
• Keine Eigenbehandlung bei verhornten Stellen – auch nicht mit einem Hornhautentfernungspflaster
• Füße regelmäßig durch Spaziergänge, Fußgymnastik oder Radfahren trainieren
• Rauchen sein lassen (Blutgefäße werden dadurch verengt)

Zeichen / Vorboten für Schädigung – Bitte unbedingt Arzt aufsuchen!
• Kribbeln in den Füßen ("Ameisen" – Beginnt in den Zehen, steigt dann "sockenförmig" bis in die Unterschenkel hoch)
• Pelzigkeits- oder Taubheitsgefühl
• "Eingeschlafene" Füße oder auch häufige Wadenkrämpfe / Muskelzuckungen
• Brennende Füße (Dauerhaft kalte Füße deuten eher auf eine Durchblutungsstörung hin)
• Gangunsicherheit ("Laufen wie auf Watte" / "Schaufensterkrankheit" – Claudicatio intermittens = PAVK) oder reduzierte Gelenkbeweglichkeit (Zehen bewegen)
• Schmerzen an den Füßen (Ruheschmerz oft nachts, "Bettdecke ist mir unerträglich")
• Schlecht heilende, offene Stellen, vor allem an den Fußunterseiten
• Hautschwielen an Druckstellen
• Trockene, warme, rissige Haut, "Pergamenthaut", starke Hautabschuppung
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Begriff Diabetisches Fußsyndrom (DFS)
Es wird oft nur Diabetischer Fuß genannt.

Das diabetische Fußsyndrom gehört zu den schwerwiegendsten Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus. Hier ist es ganz besonders wichtig, schon im Anfangsstadium mit der Podologischen Behandlung zu beginnen, um weitere Spätfolgen zu verhindern.
Das diabetische Fußsyndrom umfasst die durch Diabetes bedingten Spätfolgen am Fuß.
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Ursächliche Faktoren:
• Nervenschädigung ( Polyneuropathie )
• Durchblutungsstörung ( Mikro- und Makroangiopathie )
• Infektionen

Die Nervenschädigung:
• Es führt zur herabgesetzten bzw, zur Löschung der Schmerz -und Temperaturempfindlichkeit
• Verminderte Schweißbildung = trockene Haut
• Verformung der Füße = es können Druckstellen und Schwielen entstehen Verletzungen werden nicht bemerkt

Die schwerste Komplikation des Diabetischen Fußsyndroms ist der Charkot-Fuß. Es kommt zur Zerstörung der Fußknochen und Gelenke.

Die Durchblutungsstörung:
• entstandene Wunden können weniger gut heilen, es bedarf viel Geduld und Pflege.
• Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Nekrosen führen, hierbei stirbt örtlich das Gewebe ab (Wundbereich wird schwarz ).
• Die Infektion kann oberflächliche Gewebeschichten, aber auch Gelenke und Knochen betreffen und letztendlich zur Amputation führen

Erhöhte Aufmerksamkeit und Pflege sind deshalb für den Diabetiker unerlässlich!
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EINDRÜCKE DER PRAXIS


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